Geheimakte Uxmal: Thriller (German Edition) by André Milewski

Geheimakte Uxmal: Thriller (German Edition) by André Milewski

Autor:André Milewski [Milewski, André]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-12T16:00:00+00:00


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Kapitel 22

Yucatán

Rumpelnd fuhr der Lkw durch kleinere Schlaglöcher auf der provisorischen Straße in Richtung Chichén Itza. Nachdem sie das erste Stück des Weges noch auf einigermaßen gut ausgebauten Straßen fahren konnten, befanden sie sich nun auf einer holprigen Sandpiste. Mehrmals wurde Jody von der kleinen Holzbank auf der Ladefläche in die Höhe katapultiert, wann immer der Fahrer ein weiteres Schlagloch in der Straße erwischte. Ihre Hände waren auf den Rücken gefesselt, was es ihr schwermachte, Halt zu finden. Neben ihr auf der Bank saß Professor Crichton, ebenfalls mit gefesselten Händen. Die Heckplane des Lkw war geöffnet und gestattete ihnen freien Blick auf die folgenden Fahrzeuge. Eine beachtliche Staubwolke umhüllte die Kolonne.

»Was hat er nur vor?«, fragte Jody mehr sich selbst.

»Was immer es ist, er geht dabei nicht zimperlich vor«, antwortete der Professor ernst. Er sah hinunter zu seinen Füßen, wo Ike sich hingekauert hatte.

Jody blickte Crichton mitleidig an. Er hatte ihr erzählt, was in Key West mit Professor Harris geschehen war und welche Vorwürfe er sich deswegen machte. Es schien ihr, als wäre Frederick Crichton, der Mann, den sonst nie etwas zu erschüttern schien, über Nacht um Jahre gealtert. Man sah ihm sein Alter nun tatsächlich an. Er hob den Kopf und mit müdem Blick schaute er ihr in die Augen.

»Hören Sie auf, sich Vorwürfe zu machen, Professor. Sie konnten nichts tun, um Harris zu helfen.«

»Aber ich hätte es trotzdem versuchen müssen. Stattdessen stand ich einfach nur da und habe es geschehen lassen.« Er senkte den Kopf erneut zu Boden. »Ich habe meinen Freund im Stich gelassen.«

Sie spürte, dass es im Moment keine Möglichkeit gab, ihm diese Gedanken auszureden.

»Wo ist eigentlich Leo? Haben Sie ihn gesehen?«

Crichton hob den Kopf. »Leo? Du meinst den Russen? Der sitzt doch bei Barrales im Jeep.«

»Geht es ihm gut?«

»Mach dir um den keine Sorgen«, sagte Crichton grimmig. »Er hat dich verraten. Deswegen waren Barrales und die anderen so schnell wieder zurück.«

»Das glaube ich nicht! Das würde er nicht tun. Nicht Leo.« Jody schüttelte den Kopf.

»Er hat es aber getan. Glaub es lieber. Nachdem dieser schmierige Franzose dich geschlagen hatte, tauchte Dragajew hinter Barrales im Flur auf. Er sah nicht so aus, als ob er sich deinetwegen sorgen würde. Der Kerl hat dich eiskalt ans Messer geliefert!«

Konsterniert lehnte Jody sich gegen die Rückenlehne der Bank, wurde aber sofort wieder unsanft nach vorne gestoßen, als der Lkw das nächste Schlagloch durchfuhr.

»Verdammt«, fluchte sie. »Wie konnte ich nur so blöd sein! Barrales hat sie alle gekauft. Jeden Einzelnen.«

»Sieht ganz danach aus. Wir können jetzt nur noch hoffen, dass Max und die anderen uns helfen können.«

Jody schaute den Professor verdrossen an. »Max? Ist das Ihr Ernst? Der treibt sich doch wahrscheinlich gerade wieder in Bostons Kneipen herum. Er hätte doch schon auf dem Empfang erkennen müssen, dass er mitkommen musste.«

»Urteile nicht so hart über ihn. Ja, er hat seine Schwächen. Aber er liebt dich immer noch. Das weißt du.«

»Er hat eine komische Art, mir das zu zeigen.« Jody schnaubte wütend. »Trotzdem. Woher sollte er wissen, wo wir sind?«

»Harris und ich haben Max nach Barcelona geschickt.



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